Sommeratelier 2016, Remise vom Haus zum Komitee, Frauenfelderstrasse 16 a,  Weinfelden
"BEFORE TOMORROW: EINE INSZENIERUNG DER POSTMODERNEN KUNST"

EIN KUNST- UND BUCHPROJEKT VON MARK STAFF BRANDL

In Form von Zeichnungen, Referenzwerken, Zitaten und Dialogen wird die Remise zu einer begehbaren Auslegeordnung und zum Denkraum. Es soll die Entwicklung und Geschichte der Postmodernen Kunst dargestellt und ein „gültiges“ Ordnungssystem definiert werden. Die Erkenntnisse sollen dereinst in einem Buch publiziert werden.

Wie jedes Jahr im Sommer, so auch 2016, wird die Remise zum temporären Kunstraum. Diesmal ist Mark Staff Brandl Gast mit dem Projekt „Before Tomorrow“.

Der Künstler ist in Chicago aufgewachsen und lebt seit über 20 Jahren in Trogen. Zusätzlich zu seiner eigenen künstlerischen Ausbildung und Tätigkeit unterrichtet der promovierte Kunsthistoriker an der Kunstschule Lichtenstein und an der Schule für Gestaltung St. Gallen, schreibt regelmässig Aufsätze für namhafte amerikanische Kunstzeitschriften und ist bekannt für seine rasanten, unterhaltsamen wie fundierten Vorträge in Kunstgeschichte.

In der Remise wird Mark Staff Brandl keine Ausstellung im herkömmlichen Sinn einrichten, sondern zwei Kunstprojekte konkretisieren. Erstens möchte er ein lange gehegtes Buchprojekt über die Geschichte und Entwicklung der Postmodernen Kunst vorantreiben und zweitens seine legendären Performance-Vorträge um die Dimension des Ausstellens erweitern.

Die Räume im Erdgeschoss der Remise dienen als „überdimensionierten Notizblock“, um mit wichtigen und wegbereitenden Werken die Entwicklungsschritte der Postmodernen Kunst sichtbar zu machen. Zu dieser Zeitspanne der Kunstgeschichte (ab 1979 bis heute) gibt es noch kein schlüssiges Standardwerk. Dies könnte sich bald ändern. Jedenfalls ist es das Ansinnen von Mark Staff Brandl, diese wechselvolle und dichte künstlerische Epoche in einer Publikation zugänglich zu machen.

Mit dem Sommeratelier wird für dieses Buchprojekt die notwendige und lustvolle Vorarbeit geleistet. Ausgangspunkt sind zahlreiche noch weisse Plakate, die vorerst nur die inhaltliche Struktur mit Titeln der Kapitel vorgeben. Im Verlauf des Sommers werden relevante Inhalte in Form von Texten, Skizzen, gemalten Referenzwerken aus der Kunstgeschichte seit den 1979er Jahren als Grundgerüst für das dereinstige Werk verdichtet.

Im Obergeschoss der Remise werden räumliche Installationen vorbereitet. In Ergänzung zu Mark Staff Brandls bekannten Performance-Vorträgen soll der traditionelle Vortrag um die Dimension Ausstellung erweitert werden. Die Räume dienen gewissermassen als „Bühne“, Inhalte aus den Vorträgen bleiben als Malerei-Installationen bestehen.

Die Remise wird insgesamt zur inszenierten Kunstgeschichte, ein begehbares Haus mit festgeschriebenen, „gültigen“ Aussagen aus der Vortragstätigkeit von Mark Staff Brandl über Postmoderne Kunst. Mit jedem Besuch und Vortrag vor Ort, werden sich die Wände mit Notizen, Skizzen und Malereien verändern, die genaue Entwicklung bis zur Finissage am
9. September ist noch ungewiss. Ein insgesamt anspruchsvolles und interessantes Unterfangen!